Wenn Mamas Akkus leer sind

An manchen Tagen sind meine Akkus leer vom Mama-Alltag! Ich bin müde davon drei Mahlzeiten täglich auf den Tisch zu stellen, Wäsche zu waschen, zu falten und in die Schränke zu sortieren. Geschafft davon Einkäufe zu schleppen, müde zum 100sten Mal das Spielzeug aufzuheben und um etwas zu bitten! Es ist furchtbar anstrengend zu wissen, dass es in fünf Minuten wieder genauso aussehen wird wie vorher! Als ob ich nichts gemacht hätte!

Ich bin erschöpft, weil es Tage gibt an denen ich das Gefühl habe, dass die Küchenwand eher auf mich hört, als meine Kinder!

An manchen Tagen schaffen es meine Kinder ungelogen sich alle 30 Sekunden über etwas zu streiten: Fernsehprogramm, Musik, Spiele die sie spielen, oder auch nicht spielen wollen. Über das Essen, über das Wetter und über wirklich jede Kleinigkeit, die ihnen begegnet!

An solchen Tagen glaube ich, dass alles schief läuft

Ich habe etwas falsch gemacht, den falschen Weg gewählt! Aber wo und wann? Warum schaffen es andere Frauen besser? Was ist das Geheimnis?

Ich möchte mich dann nur hinlegen und das Leben an mir vorbeiziehen lassen, weil ich keine Kraft habe auf diesen täglichen Kampf. Keine Kraft für all meine Aufgaben, keine Kraft für irgendetwas – noch nicht einmal zum lächeln! An solchen Tagen bin ich nur eine traurige, gestresste Version meiner selbst. Ich mag mich an diesen Tagen selbst nicht leiden und bin sehr unglücklich über dieses Monster, in das ich mich verwandle.

An diesen besagten Tagen, da kommen mir Gedanken, wie:  Warum wollte ich viele Kinder? Warum habe ich mich dafür entschieden dieses Leben zu führen. Ich bin hier nur noch Dienstmädchen, Mamataxi, Putzfrau und Köchin – ohne Gehalt! Warum darf ich nie egoistisch sein? Wann wird es hier endlich Ruhe geben? Wann kann ich ausschlafen, lesen und alleine verreisen um am Strand zu liegen?

Ich mag diese Gedanken nicht und ich bin immer sauer auf mich, dass ich sie überhaupt in meinen Kopf lasse. Aber manchmal bin ich einfach nur müde! Geschafft vom Tag, eventuell auch nach einer schlechten Nacht. Kaum habe ich so einen Gedanken, dann ist auch sofort das schlechte Gewissen da und meldet sich mit einer Reihe an Vorwürfen! “Wie kannst du nur?!!! Deine Kinder lieben dich! Du liebst sie! Irgendwann bereust du diese Gedanken…!” Und schon hasse ich mich selbst noch ein wenig mehr dafür, dass ich so versage und dass ich nicht genug Kraft und Energie aufbringen kann für meine Kinder und meinen Alltag!

Trotz aller Zweifel und negativer Gedanken raffe ich mich dann auf und erledige meine Aufgaben an solchen Tagen. Allerdings eher wie ein Roboter.

Akkus leer – Bitte aufladen

An so einem Tag kam neulich ein Anruf aus der Schule: „Der Tochter geht es schlecht, bitte abholen!“ Ich seufzte.

Eigentlich wollte ich ein wenig egoistisch sein und einfach nur etwas für mich tun. Die leeren Akkus aufladen. Nach dem Motto: Mama hat mal kinderfrei! Lass dich gehen!

Am Schulhof angekommen sehe ich wie meine Kinder zusammen stehen, mein Sohn seine große Schwester in der Pause an der Hand hält und tröstet und dann kann ich gar nicht anders: All mein Egoismus ist vergessen, mein Herz zutiefst berührt von all der Liebe! Neue Gedanken schießen mir in den Kopf: “Bingo, meine Liebe, du hast doch alles richtig gemacht! Du bist nicht auf dem falschen Weg! Du bist einfach nur ein Mensch und jeder Mensch braucht mal eine Pause und Zeit für sich! Ich habe nicht versagt, weil ich Zeit für mich brauche! Ich gebe so viel, ich gebe alles und da ist es normal, dass die Akkus leer sind!”

Die Welt dreht sich um 180 Grad und ich habe wieder neue Kraft! Dazu war nicht einmal viel nötig. Nur eine kleine liebevolle Geste! Nur ein wenig Liebe! Genauso wie ich denke, dass ich all meine Kraft an meine Kinder gebe, genauso geben sie sie mir zurück!!! Das Leben ist wieder wunderschön!

Kennt ihr auch solche Gedanken und solche Zweifel?

PS: Ich freue mich immer über Kommentare.

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