Teenie

“Boah, deine Tochter ist schon so groß wie du! Und ein richtiger Teenie!! Wie ist denn das so?” Dies sind die Aussagen, die ich in der letzten Zeit sehr häufig höre und ich denke mir meist, es ist wie immer. Irgendwie ist so ein Teenie nicht besonders anders, oder?

Hat man die Trotzphase überstanden, hat man ein paar Jahre tatsächlich Ruhe und dann hat man mit ca 12 Jahren eine wirklich sehr interessante Phase zu überleben. Ich habe das Glück gehabt eine sehr liebe Tochter zu haben. Wir hauen uns noch nicht die Köpfe ein. Ich sage noch, denn ich höre es ständig: “Warte mal ab!” Da bekomme ich es meist ein wenig mit der Angst zu tun und versuche extra schön tief durchzuatmen, denn ich mag es eher harmonisch.

Ich bin sehr gespannt auf die Pubertät und oftmals macht sie mir Angst. An meine eigene Pubertät kann ich mich nicht wirklich erinnern, also nicht im Detail. Ich weiß nur, dass ich alles blöd fand, alles bis auf Michael Jackson und tanzen. Später war es Kurt Cobain und tanzen.

Heute weiß ich nur noch, dass es ein kleines Abenteuer war und ich jetzt meine Tochter bei diesem Abenteuer ein Stück begleiten darf. Die Zahl Zwölf bringt mich momentan ziemlich zum schmunzeln und 12 jährige Mädchen sind gar nicht sooo schlimm! Ich hab mal ein wenig an Infos aus unserem Umfeld gesammelt und es sind nicht alle Punkte von meiner Tochter, ein paar Punkte schon. Ich werde nicht aber verraten welche;)

  1. Mit 12 ist es so, dass die Mädchen in der Schule sich erwachsen und reif geben, aber Zuhause noch eine heimliche Spielzeug Schublade haben. (Es wird damit zwar nicht gespielt, aber es darf auch nicht weg.)
  2. In der Schule lauthals mit den Freundinnen Jason Derulo – ‚Swalla‘ zu singen, ohne dass sie wissen, was es bedeutet und Zuhause Helene Fischer laut aufdrehen. Hier muss ich sagen, nicht mein Kind! Helene darf hier nur draußen gehört werden, heimlich!
  3. Es werden YouTube-Sternchen angehimmelt und eigentlich ist der wahre Held der Papa!
  4. Mit Mama kuscheln und danach im Badezimmer heimlich ihr Make-up ausprobieren.
  5. Den kleinen Bruder als Baby bezeichnen, ihn aber heimlich lieb haben.
  6. Die ersten Beziehungen werden heute über WhatsApp geführt! (Da lobe ich mir die Digitalisierung)
  7. Schwarze Klamotten in der Schule und Zuhause ist rosa wieder ok.
  8. Mit der BFF stundenlang reden, aber kein Wort zu Mama über den Tag verlieren.
  9. Laut: “Alles nervt mich! Lasst mich in Ruhe” brüllen und sich eine dicke Umarmung wünschen.
  10. Sich wünschen zu Heidi Klum in die Sendung zu dürfen und an Einhörner glauben. (Ist irgendwie beides ziemlich unrealistisch)
  11. Die Stadt auf eigene Faust erkunden, aber im Zimmer noch manchmal ein Nachtlicht brauchen.
  12. Sich einen festen Freund wünschen, aber vor Jungs wegrennen.
  13. Wann es welche Angebote im Laden gibt, das merken sie sich über Wochen, aber den nächsten Test in der Schule, den vergessen sie bereits am Vortag.

So, aber mal im Ernst, das Leben mit einem fast Teenie ist sehr schön. Sie riechen zwar nicht mehr so gut wie Babys, aber Teenies sind selbständig. Sie sagen kluge und witzige Sachen. Man kann mit ihnen prima auf dem Sofa abhängen und sie haben einen viel cooleren Musikgeschmack, zum Glück!  Also liebe Mamas und Papas genießt es, wenn die Kinder klein sind und freut euch auch ein wenig auf große Kinder. Ich persönlich finde es ganz toll. Besonders toll ist es, dass meine Tochter meine Liebe zu Büchern teilt und auch im Blog darüber berichtet.

PS: Meine Tochter hat diesen Teenie Post abgesegnet und zwar mit den Worten: „Kannste posten, ist eh nur Quatsch, Mama!