Über Erziehungsstile wollte ich eigentlich nie schreiben. Mein Blog sollte ein Blog sein, ohne Erziehungstipps und keine Sorge, es wird auch so bleiben! Ich werde nie meinen Leserinnen und Lesern Ratschläge geben, wie es besser gehen könnte! Weil ich es einfach selber nicht wirklich kann! Auch nach drei Kindern gebe ich es hier ganz offen zu: Es ist alles Bauchgefühl!

Mein Erziehungsstil…

Bei meiner Tochter, die mein erstes Kind ist habe ich versucht viel zu lesen, aber die Tipps haben sich alle oft verkehrt angefühlt. Das Buch “Jedes Kind kann schlafen lernen” war damals noch voll im Trend, aber ich wusste für mich, dass es ist falsch! Zum Glück habe ich diesen Mist nicht gemacht, sondern auf mein Herz und meinen Bauch gehört. Meine Tochter schläft und alle meine Kinder schlafen und dabei habe ich immer meinen eigenen Weg gehabt. Einen sehr sanften (langsamen) und die Kinder mussten sich nicht in den Schlaf weinen.

Bei meinem Sohn habe ich wieder Lektüre gekauft, aber auch diesmal war sie falsch – für mich. Nach einem Kind weiß man, dass viele Phasen einfach vorbei gehen und einige Zeit brauchen. Ich war viel gelassener mit ihm. Beim dritten Kind, da bin ich einfach ich. Wenn ich glücklich bin, dann sage ich es meinen Kindern, bin ich böse, sag ich es ihnen auch.  Es soll sich nicht nach Rosaroter-Einhorn-Flauschwelt anhören! An machen Tagen fühle ich mich wie im Krieg und alles läuft aus dem Ruder und nicht rund! Aber es läuft und meist haben wir uns nach fünf Minuten wieder lieb!

Manchmal muss ich auch den Befehlston einschalten. Besonders morgens meine Ansagen klar und deutlich durchgeben, während hier drei kleine Menschen kopflos und planlos durch die Gegend laufen. Morgens haben meine Kinder einfach ganz andere Vorstellungen als ich. Schule scheint da nicht an der ersten Stelle zu stehen, wenn der neue Hamster gerade aus dem Häuschen kommt. Die großen Kinder vergessen dann einfach ihre Schuhe, Jacken und Ranzen. Der Mini spielt auch lieber Verstecken mit mir und dann muss ich klare Anweisungen geben, denn wir haben morgens einen festen Ablauf.

…ist mein Bauchgefühl…

Auch wenn ich keinem Erziehungsstil insbesondere folge, so folge ich unseren Familien-Regeln und die geben uns vor was bei uns geht und was nicht geht. Kein Fernsehen und keine Computerspiele während der Schulwoche, das ist für mich wichtig, denn sonst rühren die Kiner ihre Spielsachen nicht an, obwohl sie sich diese so sehr wünschen. Am Wochenende gibt es dafür immer genügend Zeit. Schule und Hausaufgaben müssen ordentlich gemacht werden. Für die Sauberkeit in den Kinderzimmern sind die Kinder zuständig und ich helfe nur aus. Die Kinder müssen auch mit Kleinigkeiten im Alltag helfen, jeder wie er kann z.B. eigenes Geschirr wegräumen, oder auch mal die Spülmaschine ausräumen. Ich möchte nicht, dass sie den Eindruck haben, dass hier alles von allein läuft.

Mir ist es nicht wichtig, dass meine Kinder perfekte Tischmanieren haben. Ein normales Benehmen, dem Alter entsprechend, reicht für mich völlig aus. Sie dürfen, wenn sie fertig sind, früher vom Tisch aufstehen und brauchen nicht den Erwachsenen bei ihren Gesprächen zuzuhören. Ich weiß, dass es für mach einen Fremden verbesserungswürdig ist, aber ich denke es kommt mit der Zeit. Meine große Tochter hat es bei uns abgeschaut und macht es von ganz allein, einfach weil sie es möchte. Ich musste sie nie belehren.

…und mein Herz!

Was mir aber furchtbar wichtig ist, ist ein höflicher und respektvoller Umgang mit Mensch und Tier. Ich sehe es jeden Tag und erlebe es ständig, dass Jugendliche und Erwachsene einfach nie die Tür aufhalten. Auch wenn jemand mit einem Kinderwagen kommt, oder die Hände nicht frei hat, nie wird sich umgedreht und geholfen. Wo sind die höflichen Menschen hin, die im Bus für ältere Menschen und schwangere Frauen aufstehen? Wo sind die Menschen hin, die “Guten Tag”, “Danke”, “Bitte” und “Gesundheit” sagen? Sie werden immer weniger und das finde ich furchtbar traurig. Mein größtes Ziel ist es, dass meine Kinder Mitgefühl, Respekt und Herzensgüte kennen. Sie sollen wissen, dass es wichtig ist anderen Menschen zu helfen und Menschen wichtiger sind als Dinge. Sie sollen wissen, dass sie etwas verändern können!

Ein bestimmter Erziehungsstil bringt mich mit meinen Vorstellungen einfach nicht ans Ziel, sondern nur mein Herz und mein Bauchgefühl. Daher sehe ich es  nicht als nötig an, dass ich einem bestimmten Erziehungsstil folge und autoritär, antiautoritär, laissez faire oder unerzogen erziehe. Ich bin kein Experte, kein Profi und kenne auch Zweifel und Angst sehr gut. Ich respektiere jeden Erziehungsstil und alle Eltern, egal wofür sie sich entscheiden, denn wir wollen alle nur das Beste für unsere Kinder, egal welchen Weg wir gehen.

Wie ist es bei Euch? Verfolgt ihr eine bestimmte Richtung bei der Erziehung?

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